Callcenter Agent
abgeworben
callcenteragent | 05. August 07
Den Spieß umgedreht hat ein fähiger Mensch, der mich gekonnt & elegant "an die Wand gelabert" hat.

Kurz bevor ich schon entnervt auflegen wollte, eröffnete er mir sein Angebot: Ich solle dieser illegalen Drückerbude doch den Rücken zuwenden und zu ihm kommen, einem seriösen Callcenter eines großen, internationalen Konzerns. Zufälligerweise findet nächste Woche die Eröffnungsveranstaltung statt, ich sei herzlich eingeladen, mir das einmal anzusehen und ihn persönlich kennenzulernen usw. Nur Schade, dass sich das für mich nicht wirklich lohnt - ich müsste wohl umziehen usw. Zur Sicherheit habe ich aber seine Mobilnummer.

Meine Chefin hat wohl gemerkt, dass dieses Gespräch etwas anders gelaufen ist als die Gespräche normalerweise laufen - darauf angesprochen wurde ich aber nicht. Da ich jetzt doch schon seit einiger Zeit dabei bin, gehöre ich zum Inventar, zu den alten Hasen hier und darf mir anscheinend doch ab und zu Sachen erlauben, welche den "Neuen" Kopf und Kragen kosten würde.

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, Sonntag, 5. August 2007, 15:03
Das ist ja auch eine gute Taktik:
Dem Callcenter-Agenten einen Job anbieten und ihn auf eine Eröffnungsveranstaltung einladen. Wenn er kommt, dann kann man ihm so richtig eins in die Fresse hauen und sich dafür bedanken, dass er einen ungefragt angerufen hat.

 
Oder einen üblen Prank durchziehen... ;)
Möglich wäre da der vorgetäuschte Selbstmordattentäter, der gesuchte Terrorist (zufällig der CA) oder andere Stories, von denen man bei den bekannten Videoportalen einiges sehen kann. - Natürlich alles legal und harmlos. :)

 
für was macht ihr denn Termine? was soll da verkauft werdenß?


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vollda, Montag, 6. August 2007, 00:31
Ja, das ist mir auch schon passiert.
Umziehen wollte ich damals auch nicht :-)
Vielmehr glaubte ich ganz naiv noch, dass ich in einem seriösen Callcenter arbeiten würde. Das Callcenter war es vielleicht. Aber das steht und fällt mit den "mittleren Leuten". Wenn der Chef nicht weiss, was wirklich passiert, kann er tausendmal glauben, er sei ein seriöses Callcenter ...

Deswegen ist diese Meldung progressive Ironie:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/93871
Ich habe sie ALLE als Drückerkolonnen erlebt. Am schlimmsten bei den Telekomikern. Wenn alles läuift, bestens. Aber wenn man wirlich Hilfe braucht, is' nix. Für mich ein Grund, weshalb der Magenta-Konzern noch viel tiefer fallen wird. Den Spruch habe ich damals mitgenommen:" Wir haben viele kostenlose Hotlines, also ist unser Service gut." Auf der Rechnungsstelle gabs 45 Sekunden für jeden Kunden. Die Fragen der Kunden zählten garnichts.


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, Montag, 6. August 2007, 01:13
Wie weit weg wäre das denn, und wäre es so schlimm, umzuziehen? Wär doch nicht schlecht, wenn du in einem seriösen Callcenter arbeiten könntest!

 
Was heisst schon seriös?
Warum sollte man für sechs Euro Stundenlohn umziehen?
Für einen Dreimonats-Vertrag? Oder so?
Für versprochene Provisionen?
Für was?
Fragen über Fragen ...

Also, ich persönlich führe auch noch ein Leben nach dem Callcenter. Mit Freunden, und so. Auf Wandersklave hätte ich keinen Bock. Dann lieber Stütze mit Nebenjob ...


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, Sonntag, 12. August 2007, 23:36
Es gibt keine seriösen Callcenter. Ich denke solche Angebote werden dir noch öfter unterkommen.


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, Dienstag, 21. August 2007, 12:58
die Aussage, dass es keine seriösen Callcenter gibt, kann ich so nicht stehen lassen. Es gibt sie sehrwohl und ich habe als Student zwei Jahre in einem gearbeitet.
Ok, dieses Callcenter, welches zu den größten in Deutschland gehört, hat zu der Zeit keine Outboundaktionen gemacht, sondern nur Inbound für große Firmen gearbeitet. Hier war die Bezahlung für Studenten überdurchschnittlich, die Betreuung hervorragend und es gab sogar ein Zugticket oder einen Tiefgaragenparkplatz kostenlos und das in Düsseldorf :)


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