Callcenter Agent
Prinzen und Urlaubsträume
callcenteragent | 14. August 07
Thema Nummer eins ist natürlich Urlaub! Also wo die Leute überall hin fahren... Es scheint keine Ecke auf unserer kleinen blauen Kugel zu geben, wo nicht mind. einer davon Urlaub macht. Allein Australien hatte ich jetzt schon 3 Mal, Leipzig aber auch - und dazwischen alles vorstellbare. Natürlich kosten mich die Erzählungen Zeit, aber interessant ist's allemal.

Thema Nummer zwei ist natürlich - das liebe Geld. Das witzigste Gepräch war wohl mit dem "Prinz von XX und YY". Bei den ersten Anrufen war ein Dienstmädchen dran: "Die Herrschaften sind ausser Haus..." Natürlich hab ich mir eine Wiedervorlage gesetzt - mit so hohen Tieren hat man ja selten das Vergnügen... Irgendwann erreichte ich Ihn, höchstpersönlich. Was mich am brennendsten interessierte war natürlich seine Berufsbezeichnung. Was "arbeitet" ein Prinz? Angestellt oder Selbstständig? Er ist "Privatier". Natürlich. Erst war er eher verdutzt ob meiner Frechheit, mit einem Coldcall bei ihm aufzuschlagen, aber er entspannte ich, als er merkte, dass ich ihm nicht wirklich was verkaufen will. Das Gespräch fand er dann wohl genauso lustig wie ich, wir plauderten bestimmt 30 Minuten.

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anrufbeantworter, Dienstag, 14. August 2007, 15:31
Es heißt ja nicht umsonst, dass man überall auf der Welt immer drei Dinge findet: Coca Cola, Marlboro und Deutsche. ;-)


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nordstrahl, Dienstag, 14. August 2007, 16:46
wie kommt ein Prinz mit seiner Tel.Nr. in so eine Datenbank, die von Pontius bis Pilatus weiter gereicht werden kann ? :-)

 
und adresse... beeindruckend ;-)
der gute hat wohl irgendwann nicht auf seine daten aufgepasst... gewinnspiel am bahnhof? in der zeitung? beim versandhaus bestellt? möglichkeiten gibt es viele...

 
genau - vielleicht auf der Straße Schein mit absoluter Gewinnchance auf ein Auto ausgefüllt

Naja - auch ein Prinz kann mal bei Fortuna anklopfen und darauf warten, was kommen wird.

Da ist ein Callcenter nicht weit.......

 
*palim-palim*

 
Ich hatte in zwei Jahren erst einen Cold Call. Vielleicht sollte ich anfangen, bei Gewinnspielen mitzumachen? ;-)

 
oder gründe ne firma. dann wirst du zugespammt bis zum geht nicht mehr (per post, fax und telefon).

 
War selbst ein Jahr CCA und habe die Rufnummernlistenerstellung erlebt. Ihr braucht nicht im Telefonbuch stehen oder irgendwo etwas angeben. Hier das Rezept:
Man nehme eine Nummer aus dem Telefonbuch und ersetze die letzten 3 Ziffern durch 000 bis 999 und telefoniere alles durch.
So kommen dann auch die "Geheimnummern" auf die Liste, ich liebe diesen dämlichen Begriff.
Geil ist, wenn man in einen Dorf mit vielleicht 10 Häusern, alle 10 Häuser anruft, beim 5. heisst es dann schon: Ich hatte ihren Anruf bereits erwartet.

 
jau klasse... da stehen bestimmte telefonnummern nun extra nicht im telefonbuch, damit da nicht hinz und kunz zu jeder zeit anrufen, sondern nur bestimmte leute, die die telefonnummer dann extra bekommen,
und trotzdem hat man diese nervensaegen an der strippe :-(

war ne weile ziemlich übel, hat sich aber inzwischen gelegt, ich weiss aber nicht wieso.

 
also aufs "probieren" sind wir hier nicht angewiesen, wir haben eine reichhaltige datenbank, incl. adressen, evtl. beruf usw. die db ist aber teilweise schon sehr alt, da stehen dann z.b. noch namen von längst verstorbenen drin o.ä.

 
Mit dem Zufallsschlüssel für die letzte Ziffer hat man auch schon vor 20 Jahren gearbeitet, als ich bei der Forschungsgruppe Wahlen während des Studiums Wahlumfragen und Politbarometer telefoniert habe. In der Demoskopie wird ja generell mit Zufalls-Stichproben gearbeitet, die möglichst alle gesellschaftlichen Facetten abdecken. Und wie der Zufall so spielte, hatte ich sogar mal einen meiner Politikwissenschaft-Profs am Rohr, der privatim auch eine "Geheimnummer" hatte und sich nicht zu knapp wunderte, wie er zu der Ehre dieses Anrufs kam...

 
Noch ein Ex-FGWler hier :-)

 
Ja, und auch wenn wir in engeren Sinne nichts verkaufen mussten, ein gewisser Druck, komplette Interviews in ausreichender Zahl zu liefern, war auch immer dabei. Insofern erkenne ich hier einiges wieder. Auch das Seelsorgerding. in das man als Interviewer manchmal nolens volens reinkommt. Oder auch die nicht so lustigen Geschichten. Ich hab den Job gerne gemacht, zumal es meinem theorielastigen Politikstudi-Dasein in HD einen praktischen Erdkontakt lieferte. Aber mehr als die vier Stunden pro Tag hätte ich das nicht machen können, irgendwie hat mich die Telefoniererei immer einerseits aufgekratzt und
doch auch ausgelutscht. Schwer, es jemandem zu beschreiben, der es nicht selber gemacht hat...


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leonard da quirm, Freitag, 17. August 2007, 14:26
30 minuten rumpalavert und nix verkauft?
als dein boss hät' ich dir n tritt in deinen arsch gegeben. :-)

 
jo, wohl wahr - aber als "alter hase" kann man sich sowas, zur entspannung, schon mal gönnen. hauptsache, danach gibts noch ein "gotcha" ;-)


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