Callcenter Agent
Der Chef des Chefs
callcenteragent | 16. August 07
Alle Jubeljahre taucht der Chef - der richtige, wichtige, leibhaftige Big Boss - auf. Natürlich will er dann irgendwas, und wenn's nur das ist, wichtig durch die Gegend zu stapfen. Die Mittelschicht hier wird dann ganz nervös, alle rennen ihm entgegen, von ihm weg, etwas zu holen, und mit sichtlich klopfendem Herzen und leichter Wangenröte wieder hin zu ihm.
Fehlt nur noch der Kniefall. Einen Knicks aber meine ich schon gesehen zu haben.

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nordstrahl, Donnerstag, 16. August 2007, 16:52
schöööööönnn, wie die Hirachie doch gut funktioniert.

Wenn die Hohen wieder weg sind - dann ist es für die Unterschicht besser, wenn sie ihre Ohren auf Durchgang schalten - wer weiß, was die Mittelschicht noch von sich geben wird, als Ventil, versteht sich :-))

 
ich weiß nicht, soll ich lachen oder weinen... also entscheide ich mich fürs lachen. menschen sind ja soo putzig!

 
In dem Geschäft und in der Mittelstufe dient der Mensch dem Geld und der Chef symbolisiert sicher das pure Geld.
Aber ich glaube, es gehört auch ein gewisses Naturell dazu, in dieser Position dem Geld zu dienen. Auf der einen Seite kann die Antreibermentaliät weiter kultiviert werden und auf der anderen Seite wird die Arschkriechermentalität weiter ausgebaut
Natürlich funktioniert diese "Fortbewegungsart" der Mittelschicht nur, wenn der Chef dieses auch liebt, denn immerhin schmeichelt das seinem Ego :-)).
Wäre das nicht der Fall, dann hätten die Arschkrtiecher keinen Aktionsradius mehr und sie müßten sich ein neues A.......loch suchen ...hahahaha.

Wer so distanziert in dieser Mühle stecken kann, wie du, der kann die niedersten Instinkte den Menschen erleben

Gruß Nordstrahl

 
ohja, der chef symbolisiert so gut er eben kann! kommt aber eher rüber wie ein neureicher zuhälter ;-)

die distanz ist eigentlich ziemlich einfach zu wahren: die leben ein (arbeits-)leben, dass ich weder kenne noch leben möchte, egal wie viel schnelle mark sich so verdienen lässt.
ist aber (bei mir) das selbe wie im anderen, allgemein als "seriös" bezeichneten geschäftsleben. gleicher hintergrund, gleiches prinzip, nur etwas versteckter gelebt. auch dort gibt es die dreiteilung der hierarchie, auch dort werden leute/kunden "genervt" und "abgezockt", nur eben etwas subtiler und nicht mit so einer brachialgewalt wie im outbound-telefon-vertrieb..

 
Der Telefonvertrieb - dahinter stehen ja die Unternehmen, die ihre Produkte auf diese weise vertreiben lassen - bedienen sich der Methde des aggressives Verkaufskonzeptes. Daraus läßt sich auch schließen, dass es in dem Bereich viel Geld zu verdienen gibt (ab Mittelschicht). Und wer ein gutes bis hohes Einkommen hat, lebt auch entsprechend und aus Angst, dass der (Geld)Brunnen versiegt, sind sie bereit, alles zu tun, damit ihr Lebensstandard nicht wieder sinken muß.

Am horizontalen Gewerbe läßt sich dies ja unschwer erkennen. Und es läßt sich vielleicht sogar ein Bogen über beide Unternehmensformen spannen - der Mensch muß sich prostituieren, wenn er ernsthaft darin weiter leben will, um seine Kohle zu verdienen.

Die Geschäftsbebahren vieler kleiner Unternehmen werden sich sicher auch weiter - in abgeschwächter Form - dieser Methode bediehnen, jedoch gilt es bei den Kleinen nur dem Überleben und darin liegt ein großer Unterschied zum aggressiven Verkaufskonzept.


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nadine kosack, Donnerstag, 16. August 2007, 20:16
Da sag ich nur A*schkriecher. Inwiefern das für einen Job zuträglich ist, hängt wohl vom BIG Boss ab :-)

Bis zum Kniefall scheint es bei euch ja nicht mehr weit zu sein, wenn alle so vor dem Chef herkriechen... Wie kann man sich nur so erniedrigen???

 
Stimme dir vollkommen zu.

Allerdings ist das wohl in den meisten Firmen so.

Ich finde es interessant wenn man, in größeren Organisationen jedenfalls, beobachten kann, wie der Big Boss, vor dem eben noch alle gekuscht haben, seinerseits vor seinem Chef in die Knie geht.


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, Montag, 20. August 2007, 23:14
Arschriecherballade von Hannes Wader (1971):

http://deu.anarchopedia.org/Hannes_Wader/Arschkriecherballade


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