Callcenter Agent
Männer und Frauen
callcenteragent | 24. August 07
Wiedervorlage. Am Tag davor mit Ihm gesprochen, er begeistert. Dann nochmal angerufen, um den Termin fest zu machen. Er geknickt: "Meine Frau sagt, das wollen wir nicht".

Frauen denken anscheinend in anderen Kategorien, reagieren nicht so sehr auf Lockworte, die einen Mann schon mal begeistern können.

So läuft das - zum Glück!

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nordstrahl, Freitag, 24. August 2007, 14:38
Ja - so lief es oft - egal in welchem Geschäft ich tätig war. Der, der das Geld der Familie verwaltet lies sich schwerer locken und schon gar nichts hinters Licht führen, als der, der die Info nur an der Verwalter weiter reicht.

Vieleicht erhielt er deshalb den "Posten" als Verwalter des Familienvermögens nicht - er läßt sich zu schnell hinreißen.

Ich machte die Erfahrung - bei dem der Durchbruch relativ leicht war, der hatte keine Macht über die Finanzen in der Familie :-)


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, Freitag, 24. August 2007, 15:27
hehe, wer hat in deutschlands haushalten die hosen an?!

aber wieso "zum glück"? ist schließlich zu ungunsten deiner erfolgsquote...




http://tobe.battson.de

 
weil ich insgeheim froh bin, dass es noch leute mit hirn gibt, die sich am telefon nicht locken lassen. erfolg hab ich trotzdem, gibt ja noch alleinstehende männer ;-)


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eek3ahvu, Freitag, 24. August 2007, 15:49
Prima. Dann wissen wir jetzt auch, was Ihr verkauft: Brustvergrößerungen! ;)


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anrufbeantworter, Freitag, 24. August 2007, 19:33
Oder er hatte schlicht und einfach keine Lust gehabt...

Es ist ein altes Spiel. Verkäufer wird vertröstet ("Muß erst mit Entscheider/Chef/Frau/etc. sprechen, rufen Sie nächste Woche nochmal an").

Dies machen potentielle Kunden, die es nicht übers Herz bringen Absagen zu erteilen (du sagtest ja, dass er dir "begeistert" schien, schon etwas übertrieben für jemand, der gerade einen Cold Call erhält, oder?).

Es geschieht a) in der Hoffnung, dass der Verkäufer die Sache vergisst, oder, b) um zu sagen, dass Entscheider/Chef/Frau/etc. sich dagegen entschieden hat, somit wird dann die Verantwortung auf eine dritte Partei abgewältzt. Diese dritte Partei steht für ein Gespräch in der Rege nicht zur Verfügung - oder die Verkäufer sind zu Feige danach zu fragen.

Es gibt aber einige Taktiken, um auch das in den Griff zu bekommen.

Es ist übrigens kein kundentypisches Verhaltensmuster. Verkäufer wenden es auch an. Zum Beispiel, wenn der Kunde versucht sie runterzuhandeln und sie erst mit dem Chef reden müßen. Der Chef ist dann der böse Cop und sagt zu allem nein, in der Regel ohne, dass der potentielle Käufer ihn jemals hört, aber der gute Verkäufer kann trotzdem noch, nachdem er sich mit dem Chef "gestritten hat und fast mit Kündigung drohen mußte" einen besonderen "Super Deal" rausschalgen. Der ist dann natürlich über dem Originalgebot des Kunden. Es ist in diesem Fall eine geniale Technik, weil nicht nur die Schuld abgeschoben wurde, sondern der Kunde in der moralischen Schuld des Verkäufers steht, da dieser ja für ihn "gekämpft" hat.

Und jetzt sage bitte keiner, dass er Verkäufer, die so etwas machen, widerlich fände. Es ist eine Praxis, die ja hauptsächlich von Käufern angewendet wird...


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, Samstag, 25. August 2007, 20:23
@cca: Bin durchs Rumsurfen in Deinem Blog gelandet und kanns mir nicht verkneifen ;-) Ich habe vor ein paar Jahren in einem Callcenter Outbound ("Kundenrückgewinnung") telefoniert und habe nach verschiedenen Jobs zur Zeit zwei gleichzeitig, einer davon wieder in einem Callcenter. Dort mache ich Markt- und Meinungsforschung, in der Regel mit einem festen Stundenlohn. Das gibt zwar nicht so den "Kick" einer der 'obererfolgreichen' Telefonierer zu sein, aber auch nicht den Druck, Interviews machen zu MÜSSEN, weil sonst der Stundenlohn weit unter Mindestlohnniveau landet. Trotzdem: die Telefoniererei ist Mist, macht einen kaputt und die sinnvollste Motivation ist, sich selber noch im Spiegel anschauen zu können (und nebenbei sich nach einem anderen Job umsehen). Gut ist es auch seine Rechte zu kennen, Kündigungsschutz, aber auch Pausenregelungen (bei Bildschirmarbeit sind 5Min pro gearbeiteter Stunde Pflicht! - da darf nix gestrichen werden!)
Ich bin der Gewerkschaft beigetreten (leider gibt es in den meisten Callcentern keine Betriebsräte und welche zu gründen wird gerne von der Geschäftsleitung verhindert) und kann das nur allen CallCenterAgents empfehlen. Bei all den "Aufpassern" und "mittleren" und "oberen" Schichten im Laden sollte nicht vergessen werden, daß ALLE im gleichen Boot sitzen - also alle die gleiche Angst um ihren Job haben und den Druck von Oben nur weitergeben. Verantwortlich sind die Auftraggeber, die mit illegalen Methoden ihre Profite steigern wollen. Nur das Risiko sollen die Angestellten tragen. Moderner Kapitalismus halt. Deinen Artikeln ist zu entnehmen, daß Du versuchst Deinen Job kritisch und distanziert zu sehen. Leider (und da spreche ich aus eigener Erfahrung) überschätzt man sich gerne selbst und fängt irgendwann an, sich selbst etwas vorzumachen ("ich komme damit schon klar"). Nur kommt damit niemand klar, die hohen Durchlaufzahlen und Drogenabhängigkeit bei "altgedienten" CCAs sprechen für sich.
Falls Du in einer größeren Stadt wohnst, sollte es durchaus möglich sein, ein Callcenter ohne ColdCall u.ä. zu finden. Wenn Du Kontakt zu ehemaligen Kollegen hast, könnne die Dir oft Hinweise über andere CallCenter geben.
Alles Gute!
PS:
Günter Wallraff zu lesen ist tatsächlich lohnenswert:

 
danke für die guten wünsche!

der laden hier ist dermaßen illegal, das callcenter gibts offiziell nichtmal. versuch mal da mit "wir haben rechte" o.ä. zu kommen ;-) die werden dir mit stundenlohn und provision einfach abgekauft. kapitalismus pur, absolut ohne einschränkungen.

 
ich dachte, du hättest mal gesagt, dass du ganz normal lohnsteuer zahlst. wie geht das denn, wenn das callcenter offiziell gar nicht existiert? bist du offiziell bei irgendwas ganz anderem beschäftigt, wie irgendeiner gärtnerei oder sowas, und inoffiziell betreiben die dann ein callcenter?


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